Soll ich das tun? Wenn es nach unserem Verbraucherministerium geht, sollen wir Bundesbürger eine Lebensmittel-Notfallvorsorge für einen Zeitraum von mindestens 14 Tagen treffen.
Eine ellenlange Liste gibt mir Ideen, und ein Vorratskalkulator errechnet einen persönlichen Notvorrat für meine Familie (Vater, Mutter, Kind) von:
Das Verbraucherministerium hat Anfang September 2004 die Website ernaehrungsvorsorge.de eröffnet, die uns zur privaten Vorratshaltung auffordert. Hintergrund sind die Ereignisse des 9/11 und die Inbetrachtziehung von Krisensituationen wie z.B. Naturkatastrophen, Tierseuchen oder schwere Unfälle in großtechnischen Anlagen, die eine private Vorratshaltung rechtfertigt, so das Bundesministerium der Ministerin Renate Künast.
Der Anspruch des Ministeriums lautet, ich zitiere:
…im Bereich der Ernährungssicherstellung und Ernährungsnotfallvorsorge ein modernes, bundesweites EDV-Informationssystem, auf dessen Grundlage Bund und Länder rasch und grenzübergreifend die Ernährung in Versorgungssituationen sicherstellen …
Bei diesem Webauftritt handelt es sich um eine Präsenz mit ca. 20 Seiten (siehe Sitemap), konkret wird sie aber eigentlich an keiner Stelle. Ich lese dauernd, dass der Bund zuständig ist und auch für den Krisenfall vorsorgt. Anstatt Anlaufstellen werden nur Links zu weiterführenden Informationsstellen der Bundesländer genannt. Gelistete Broschüren sind meist kostenpflichtig und können nicht direkt auf ernaehrungsvorsorge.de bestellt werden. Der Vorratskalkulator ist eine recht pfiffige Idee, aber sonst enthält die Website nicht arg viele und neue Erkenntnisse. In der Pressemitteilung wurde betont, dass das Internetportal auch für Blinde und Sehbehinderte gut zugänglich sein sollte. Zu einer gelungenen 😉 Umsetzung der BIDTV-Richtlinien hat das Ministerium noch 15 Monate Zeit.
Abschließende Frage: Dramatisiert ernaehrungsvorsorge.de die Notfallvorsorge nicht zu sehr?
Nachtrag:
Ministerin Künast steht mit ihrer Initiative alleine da.
Selbst die eigene Koalition distanziert sich.
„… so stellt sich Klein Fritzchen den Notfall vor …“ sagt die FDP.
Ganz meine Worte, habe bereits früher berichtet.
(via Netzeitung)
Und eine Alu-Plane überlegen beim Atomangriff…
Jeder vernünftige Mensch hat doch wohl sowieso
für eine Woche Zeug zuhause,
was soll jetzt das Theater?