Nun kann ich es ja verraten. Die im letzten Beitrag angesprochene Sherry- Verkostung findet statt in der Hotelfachschule Heidelberg. Sie ist bereits in vollem Gang.
Diesen Artikel werde ich – soweit es meine Internetverbindung (lahmes GPRS) zuläßt – sukzessive mit Informationen füllen.
14:15 Uhr: Beginn
Seit 15 Minuten Warten auf Herrn Schwarzwälder. Fängt ja gut an, denke ich. Aber dann wird bekannt: Herr Schwarzwälder ist auf Sylt! Wie? Seine Agentur hat Termine falsch disponiert.
Aber es gibt kurzfristigen Ersatz:Herr Mikolasek führt durch das Sherry-Seminar und seine Verkostung. Herr Mikolasek ist in der Hotelfachschule Heidelberg verantwortlich für die einjährige Sommelierausbildung, die einzige ihrer Art, die in Vollzeit durchgeführt wird.
15:00 Uhr: Boden & Lage
Die Produktion von Sherry ist begrenzt auf die Region um das südwestspanische Jerez de la Frontera. Die klimatischen Bedingungen im Süden Spaniens werden bestimmt durch ein feuchtes und kühles Klima seitens des Atlantiks und heißer trockemer Sommerhitze. Gut bekommen den Reben die Kalkböden, die Wasser sehr gut speichern.
Einige interessante Fakten:
- Durch das konstante Klima ist der Weinlesebeginn von Jahr zu Jahr wiederkherend identisch. Er liegt meist um den 20. September (hey, das war ja gestern).
- Bei Sherry gibt es keine Jahrgänge. Das hängt mit dem Herstellungsverfahren zusammen. Nach der Gärung wird der Weißwein mit Branntwein aufgespritzt, später in jahrelanger Lagerung _verschnitten_. siehe Solera-Herstellungsverfahren
16:10 Uhr: Sherry-Verkostung im vollen Gang
Wir Gäste erhalten unterschiedliche Sherrys zur Verkostung, die uns Aufschluss über die Basic Sherry Styles geben: Fino, Amontillado, Oloroso, Pale Cream, Cream. Die Krönung war allerdings ein 20 Jahre alter Sherry, der recht mild, harmonisch und dem Alter entsprechend gesetzt am Gaumen vorbei rinnt. Für jeden Essensgang ist was dabei. Sherry eignet sich nicht nur als Aperitif.
16:20 Uhr: Finale
Man diskutiert, wonach schmeckt der Sherry: nach Mandel, nach Dörrobst, Holz, nein, Eiche, die Nase reicht eine Säure, dann schmeckt man aber eine gewissen Süße heraus. Das sagt einer: nach ungarischer Paprika. Und so geht es immerfort. Allerdings sollte man Sherry in dezenten Mengen verkosten. Der Alkoholgehalt des Likörweins schwankt schließlich zwischen – na ja – 16 und 21 % Alkohol. Der Sherry sollte auf ebenso viel Grad Celsius temperiert sein.
16:25 Uhr: Schluss
Aus, vorbei. Herr Mikolasek ist fulminant und beredt in die Rolle des Vorkosters geschlüpft. Man merkt, er ist ein Fachmann in seinem Metier. Foto kommt heute abend.
22:00 Uhr: Fazit
Ich bin jetzt wieder daheim und habe die Fotos eingefügt. Heute nachmittag habe ich in den zwei Stunden sehr viel erfahren über Sherry, den ich bis heute gelegentlich als Aperitif zu mir genommen habe.
Trotzdem: auch die sehr gelungene und informative Veranstaltung in der Hotelfachschule Heidelberg kann mich leider nicht bewegen, mehr Begeisterung als bisher für Sherry zu empfinden. Sorry, ist halt reine Geschmackssache.
Servus!
Hmmmmm, da werden Erinnerungen an meine Degustationsreise im Febr.06 wach. 🙂
War auch ein Lustau bei der Verkostung dabei?
Viele Grüsse
Stefan
Von Emilio Lustau war kein Sherry dabei.
Hallo Theo,
ich habe heute den Herren von der Chocolaterie YilliY von deinem gestrigen Seminar mit Verkostung erzählt. Den beiden stand wahrlich der Neid in den Augen geschrieben :-).
War das eine öffentliche Veranstaltung?
@Valentin:
Die Teilnehmer wurden seitens der Hofa zur Verkostung eingeladen.