Der Kaffeeröster Tchibo liefert nicht nur den Namen für einen neuen Trend, die Tchiboisierung. Er treibt diesen am morgigen Tag weiter in eine neue Dimension. Pünktlich zum beginnenden Weihnachtsgeschäft verkauft Tchibo neben Kaffee nun auch das eigene Tchibo-Handy und fordert auf: Jetzt tchibofonieren!
Tchibo bietet ausschließlich Prepaid-Handys mit einheitlichen Minutenpreisen rund um die Uhr, einfach und transparent für den Kunden.
Tchibo ist damit der erste virtuelle Mobilfunknetzbetreiber (MVNO) Deutschlands. MVNO sind Anbieter, die eigene Verträge verkaufen und betreuen, aber kein eigenes Netz haben und sich die nötigen Einheiten für ihre Kunden von Netzbesitzern einkaufen. Tchibo erhofft sich neue Marktanteile in Deutschland, da der Kaffeeabsatz hierzulande rückläufig ist. Im europäischen Ausland ist die Entwicklung entgegengesetzt. Kürzlich hat Tchibo die erste Kaffeefiliale in den Niederlanden eröffnet.
Tchiboisierung läßt sich aus unternehmerischer Sicht durchaus positv beschreiben:
„…Ergänzen Sie es durch eine unvergleichbare Produktpalette. Tchiboisieren Sie, zeigen Sie Lifestyle in trendsicherer Ausrichtung für Ihre Stilgruppe (Blumen in der Dose zum Muttertag). Tchiboisierung heißt nicht, ein Warenhaus zu imitieren, sondern die Ergänzungsprodukte zum Kernsortiment müssen auf Ihre gewünschte Stilgruppe fixiert sein…“
[Auszug eines Vortrags von Erich Vorwohlt, Präsident des Landesverbandes des Bayerischen Einzelhandels e.V. (LBE) vom 4. Juni 2003 in Augsburg]
Dagegen beleuchtet die Süddeutsche Zeitung die Tchiboisierung mit dem Untertitel „Kapital und Wahnsinn“ wesentlich kritischer und sieht einen harten und grundlegenden Systemwandel auf die Konsumenten zukommen. Der 4-seitge Artikel vom 18.6.2004 macht nachdenklich, er ist absolut lesenswert.
So ganz klar wird der Sinn dieser Seite nicht.
Nicht?! Dann werde konkreter, Häger! Und wir werden uns unterhalten…